Was ist der Gemeinwohl-Kompass für Floridsdorf?
Fünfzehn Bewohnerinnen und Bewohner von Floridsdorf entwickeln als unabhängiger Bürgerrat gemeinsam ein Tool für die Bezirksvertretung, das die Auswirkungen von politischen Entscheidungen auf das Gemeinwohl im Bezirk messbar macht. Es entsteht ein Gemeinwohl-Kompass zur Orientierung für die Bezirkspolitik der dabei hilft, ein gutes Leben für alle in Floridsdorf zu fördern.
Umgesetzt wird das Projekt durch die Gemeinwohl-Ökonomie in Kooperation mit der Bezirksvorstehung Floridsdorf und mit Unterstützung des Büro für Mitwirkung (Stadt Wien, MA20).

Bezirkswappen Floridsdorf
Termine
Partizipationsprozess
– Samstag 13. September 2025 (09:00 – 17:00 Uhr)
An diesem Samstag kommen die 15 Teilnehmenden zusammen, um herauszufinden, was „Gemeinwohl“ für sie bedeutet. Dafür wird zunächst ein Wertekompass entwickelt, der die wichtigsten gemeinsamen Werte aller Teilnehmenden abbildet. Von diesem Wertekompass ausgehend werden Handlungsfelder im Bezirk identifiziert und Ziele formuliert, die das Gemeinwohl in Floridsdorf steigern und den Kompass positiv beeinflussen.
Gemeinsam mit Expert*innen wird ein Set an Indikatoren (Messwerte) entwickelt, welche den Fortschritt in Richtung der Ziele in den Handlungsfeldern messbar machen. In einem Online-Workshop mit den Teilnehmenden wird das so entstehende Dashboard an Messwerten besprochen und angepasst.
Präsentation des Gemeinwohl-Kompass
– Donnerstag 25. September 2025 (18:00 – 20:00 Uhr)
Bei einer öffentlichen Präsentation des Gemeinwohl-Kompass wird der Partizipationsprozess, der Wertekompass sowie die Ziele und Indikatoren einem breiten Publikum vorgestellt. Es wird Raum für Diskussion und Fragen geben, sowie für einen informellen Austausch nach der Präsentation.

In welchem Kontext ist der Gemeinwohl-Kompass zu verstehen?
Der Gemeinwohl-Kompass in Floridsdorf ist eine kleinere Version eines Gemeinwohl-Index.
Aufgrund des Förderumfangs dieses Projekts kann nur ein eintägiger Partizipationsprozess, mit einer geringeren Anzahl an Teilnehmenden stattfinden.
Der Gemeinwohl-Index läuft aber ganz ähnlich ab und hat das selbe Ziel: Ein demokratisch entwickeltes Instrument, um die Auswirkungen wirtschaftspolitischer Entscheidungen auf das Gemeinwohl messbar zu machen.
Langfristig soll so ein Messinstrument auch auf volkswirtschaftlicher Ebene umgesetzt werden, um das Ziel des Wirtschaftens neu auszurichten. Statt rein materielles und monetäres Wachstum zu messen (BIP), strebt die Gemeinwohl-Ökonomie an, qualitative Ziele demokratisch zu formulieren und messbar zu machen.
Mehr dazu finden Sie hier: Gemeinwohl-Produkt
Die Gemeinwohl-Ökonomie befindet sich mit diesem Projekt in guter Gesellschaft: die politische Forderung, den wirtschaftlichen Fortschritt einer Gesellschaft nicht allein am finanziellen Wachstum des Brutto-Inlands-Produkts (das einfach alle Umsätze addiert) auszurichten, wird seit vielen Jahrzehnten von einer wachsenden Zahl an Organisationen vorgebracht. Unter anderem ist EconGood (Gemeinwohl-Ökonomie International) Mitglied bei der Wellbeing Economy Alliance, deren Arbeit für eine Wirtschaftspolitik, die dem guten Leben für alle dient, im Film Purpose dokumentiert ist. Ein berühmtes Beispiel für eine solche Wirtschaftspolitik ist das Bruttonationalglück in Buthan.