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Was ist der Gemeinwohl-Kompass der Wiener Jugend ohne Wahlrecht?

Ein unabhängiger Bürgerrat mit zwanzig jungen Menschen zwischen 15 und 25, die in Wien leben und von Wahlausschluss betroffen sind, entwickelt am 21. November einen Gemeinwohl-Kompass. Dieser soll die Anliegen und den politischen Willen von jungen Menschen, die stark erschwerten Zugang zu politischer Beteiligung haben sichtbar machen. Die zentrale Maßnahme besteht darin, jenem Teil der jungen Wiener Bevölkerung, die nicht oder schlecht vom politischen System repräsentiert werden, die Möglichkeit einer demokratischen Willensbildung und -darstellung zu geben. Der Gemeinwohl-Kompass dient dann zur Orientierung der Stadt Wien und hilft, ein gutes Leben für ALLE in Wien zu fördern.

Umgesetzt wird das Projekt durch die Gemeinwohl-Ökonomie in Kooperation mit dem Verein Interface, sowie mit Unterstützung der MA17 (Integration und Diversität) und dem Jugendzentrum come2gether.

Die Präsentation am
03. Dezember | 16 Uhr

Bei der öffentlichen Präsentation des Gemeinwohl-Kompass im Jugendzentrum come2gether wird der Partizipationsprozess, der Wertekompass sowie die Ziele und Indikatoren einem breiten Publikum vorgestellt.
Von der Stadt Wien wird Vizebürgermeisterin und Stadträtin (für Bildung, Jugend, Integration, Transparenz und Märkte) Bettina Emmerling vor Ort sein, sowie Pamina Lantos von der MA17.
Es wird Raum für Diskussion und Fragen geben, sowie für einen informellen Austausch nach der Präsentation.

In welchem Kontext ist der Gemeinwohl-Kompass zu verstehen?

Der Gemeinwohl-Kompass der Wiener Jugend ohne Wahlrecht ist eine kleinere Version eines Gemeinwohl-Index.
Aufgrund des Förderumfangs dieses Projekts kann nur ein eintägiger Partizipationsprozess, mit einer geringeren Anzahl an Teilnehmenden stattfinden.
Der Gemeinwohl-Index läuft aber ganz ähnlich ab und hat das selbe Ziel: Ein demokratisch entwickeltes Instrument, um die Auswirkungen wirtschaftspolitischer Entscheidungen auf das Gemeinwohl messbar zu machen.

Langfristig soll so ein Messinstrument auch auf volkswirtschaftlicher Ebene umgesetzt werden, um das Ziel des Wirtschaftens neu auszurichten. Statt rein materielles und monetäres Wachstum zu messen (BIP), strebt die Gemeinwohl-Ökonomie an, qualitative Ziele demokratisch zu formulieren und messbar zu machen. Mehr dazu finden Sie hier: Gemeinwohl-Produkt

Die Gemeinwohl-Ökonomie befindet sich mit diesem Projekt in guter Gesellschaft: die politische Forderung, den wirtschaftlichen Fortschritt einer Gesellschaft nicht allein am finanziellen Wachstum des Brutto-Inlands-Produkts (das einfach alle Umsätze addiert) auszurichten, wird seit vielen Jahrzehnten von einer wachsenden Zahl an Organisationen vorgebracht. Unter anderem ist EconGood (Gemeinwohl-Ökonomie International) Mitglied bei der Wellbeing Economy Alliance, deren Arbeit für eine Wirtschaftspolitik, die dem guten Leben für alle dient, im Film Purpose dokumentiert ist. Ein berühmtes Beispiel für eine solche Wirtschaftspolitik ist das Bruttonationalglück in Buthan.